Welcher ehemalige Bundespräsident regelte nach dem Rücktritt Willy Brandts zehn Tage lang die Regierungsgeschäfte?
Nach dem überraschenden Rücktritt des Bundeskanzlers Willy Brandt am 7. Mai 1974 übernahm der damalige Bundespräsident Walter Scheel vorübergehend die Regierungsaufgaben, bis unter der Führung von Helmut Schmidt eine neue Regierung gebildet werden konnte. Diese Übergangsphase dauerte genau zehn Tage. Während dieser Zeit stellte Scheel nicht nur die Kontinuität der Regierungsgeschäfte sicher, sondern auch das Vertrauen in die Stabilität der deutschen Bundespolitik. Scheel war der einzige Bundespräsident, der jemals diese Rolle übernehmen musste, da es in der Geschichte der Bundesrepublik sonst keine vergleichbare Situation gegeben hat. Walter Scheel war ein prominenter FDP-Politiker und hatte auch das Amt des Vizekanzlers und Außenministers inne, was ihn zu einem geeigneten Kandidaten für diese Übergangsphase machte.
Es erinnert uns daran, wie wichtig stabile politische Strukturen und klare Regelungen für solche Ausnahmemomente sind.